RESILIENT-Projekt startet am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie
Interdisziplinäre Ansätze für ein besseres Verständnis der Auswirkungen natürlicher Umgebungen auf die urbane Entwicklung im Amazonas
Ein neues Projekt mit dem Ziel, verlassene Arbeitersiedlungen im Amazonas-Regenwald aus dem 20. Jahrhundert zu untersuchen, nimmt seine Arbeit am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie diesen November auf. Das Projekt RESILIENT: Forest Cities - Utopia and Development in the Modern Amazon widmet sich der Untersuchung verlassener Städte im Amazonasgebiet. Mittels interdisziplinärer Methoden geht es dabei um die Untersuchung, wie die gesellschaftliche Wahrnehmung dieser Orte mit entwicklungspolitischen, extraktionistischen und technokratischen Idealen verwoben ist, um ein besseres Verständnis darüber zu gewinnen, wie sich nicht-menschliche Faktoren auf den Erfolg urbaner Siedlungen auswirken.
Auftakt des Projekts wird der Workshop: „ FOREST CITIES: MULTIDISCIPLINARY APPROACHES TO URBANISM IN THE AMAZON” am 27-28 November 2023 bilden. Während des Workshops werden internationale Expert:innen verschiedener Disziplinen Einblicke in theoretische Ansätze geben, Fallstudien untersuchen und neue Themen in Bezug auf den Urbanismus in Amazonien und die Entstehung des Anthropozäns diskutieren.
Weitere Informationen über den Workshop, darunter eine Liste der Redner:innen sowie Teilnahmemöglichkeiten sind unter diesem Link erhältlich.
Über einen Zeitraum von drei Jahren widmet sich das Projekt der Analyse über den Bestand und die Wahrnehmung dieser ‚verlorenen Städte‘ mit besonderem Fokus auf deren Resilienz. Gleichzeitig hinterfragt das Projekt auch die die Konzepte, die wir über ‚verloren‘ und ‚Stadt‘ haben. Das Projekt ist einzigartig in der Hinsicht, da es die Siedlungen aus einer Vielzahl von Perspektiven beleuchtet, darunter die der Amazonasstaaten, internationaler Konzerne, der lokalen Bevölkerung sowie die nicht-menschlicher Wesen.
Das Team erwartet sowohl akademische als auch nicht-akademische Ergebnisse, darunter ein Buch, ein Film, eine Ausstellung, Workshops sowie mehrere wissenschaftliche Aufsätze.
„Die Enthüllung der Geschichte dieser ‚verlorenen Städte‘ kann ein warnendes Beispiel sein, um die wirtschaftliche Dynamik des Regenwaldes in der Gegenwart kritisch zu beobachten und die öffentliche Politik zum Schutz des Regenwaldes zu verbessern,“ so Projektleiterin Dr. Danielle Heberle Viegas.
RESILIENT wird vollständig durch die Gerda Henkel Stiftung finanziert als Teil des Programms: Lost Cities: Perception of and living with abandoned cities in the cultures of the world. Die Koordination erfolgt durch Dr. Danielle Heberle Viegas innerhalb der isoTROPIC-Forschungsgruppe (unter der Leitung von Dr. Patrick Roberts) am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Kooperation mit Prof. Dr. Antoine Acker (Universität Genf) und Prof. Dr. Patrícia Vieira (Universität Coimbra).