Alexander von Schwerin, PD Dr.

Affiliierter Wissenschaftler
Abteilung Strukturwandel der Technosphäre

Forschungsinteressen

Keywords:

  • Biowissenschaften
  • Landwirtschaft
  • Bioökonomie
  • Biotech-Industrie
  • Transnationale Umweltbewegungen
  • Zwanzigstes Jahrhundert
  • Digitale Geisteswissenschaften


Forschungsthemen:  

  • Lebenswissenschaften in der Max-Planck-Gesellschaft
  • Umweltbewegungen und Wissenszirkulation
  • Die Lebenswissenschaften in den globalen Strategien der CO2-Reduktion
  • Die Biosphäre im Anthropozän


Alexander v. Schwerin ist Wissenschafts- und Technikhistoriker und spezialisiert auf das Europa des 20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Bedeutung von Biomasse, Landwirtschaft und Biotechnologien im globalen CO2-Kreislauf. Er erforscht historisch und interdisziplinär die wachsende Bedeutung von Biotechnologien in globalen Strategien zur CO2-Reduktion und zum Erhalt der Biodiversität. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf 1. dem Selbstverständnis der Wissenschaft (z.B. am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft) im Verhältnis zu gesellschaftlichen Erwartungen, 2. Zielkonflikten zwischen gesellschaftlichen Problemfeldern wie der Ernährungssicherung und der biogenen Konversion traditioneller Industrien (OECD-, EU- und föderale Bioökonomie-Strategien) und 3. der Rolle des ökologischen Wissenstransfers. Alexander arbeitet zu diesen Themen auf verschiedenen Ebenen: als historiographische Genealogie von Problemen, Strategien und gesellschaftlichen Formationen; in der quantitativen Analyse von Publikationsdaten zusammen mit Kooperationspartnern aus den Digital Humanities; in der Evaluation von Forschungsprogrammen und Policy Papers zusammen mit Kooperationspartnern aus der Anthropologie und den Sozialwissenschaften.


Projekte:

  • Wissenschaft und Verantwortung: Die Lebenswissenschaften der Max-Planck-Gesellschaft, 1948-2004
  • Evaluierung der nationalen und europäischen Bioökonomie-Strategie in Bezug auf die Ziele der COP28
  • Wissenschaft und Demokratie: Soziale, politische und epistemische Dynamik zwischen internationalen Umweltbewegungen, Wissenschaft und Forschung

 

Teil-Projekte:

  • "Bioeconomy": Auf dem Weg zu einem neuen gesellschaftlichen und erkenntnistheoretischen Common Sense?
  • Narrative und politische Entscheidungsfindung
  • Soziale Bewegungen als Akteure im System wissenschaftlicher Qualitätssicherung ("Watch Dogs")


Vita

Alexander hat an der Freien Universität Berlin promoviert. Er untersuchte zunächst die Entwicklung der Biomedizin im Nationalsozialismus, dann die Regulierung von Gefahren wie Strahlung und Gefahrstoffen im Zusammenspiel von Wissenschaft, Industrie und Politik (Habilitation 2014 und seitdem Lehrbeauftragter an der TU Braunschweig). Nach Aufenthalten am Cermes3 CNRS Paris, dem Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften Wien, den Universitäten Wien und Utrecht war er seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der unabhängigen Forschungsgruppe Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft (GMPG). Anschließend war er im Projekt Socio-epistemic Networks: Modelling Historical Knowledge Processes in der Abteilung I des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG). Seit 2024 untersucht er im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zentrale Narrative der Gentechnikdebatte in Deutschland und auf europäischer Ebene.


Publikationen:

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