Paläoklima und Umweltveränderungen tropischer Monsungebiete
Die Erforschung und Vorhersage künftiger Veränderungen des tropischen Monsuns bei anhaltender globaler Erwärmung ist von entscheidender Bedeutung für die Ernährungssicherheit und das sozioökonomische Wohlergehen von 40 % der Weltbevölkerung. Trotz der weitreichenden Folgen bleibt die Vorhersage des Verhaltens des tropischen Monsuns unter den Szenarien der Klimaerwärmung eine zentrale Herausforderung für globale und regionale Klimamodelle. Diese Wissenslücke schränkt unser Verständnis des Ausmaßes ein, in dem die ISM-Intensität auf sich schnell verändernde Klimafaktoren - wie steigende Meeresoberflächentemperaturen (SST), erhöhte Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre, veränderte Vegetationsbedeckung und abnehmende Eisschilde und Meereisbedeckung - und deren interaktive Dynamik in einem sich erwärmenden Klima reagiert.
Wir verwenden verbindungsspezifische Analysen stabiler Isotope terrestrischer Biomarker, nämlich n-Alkane aus Blattwachs von Meeressedimenten, um Veränderungen der Monsunregenfälle und der Vegetation in Ostafrika und Südasien zu rekonstruieren. Darüber hinaus verwenden wir eine Reihe anorganischer und organischer Proxies, darunter das Mg/Ca-Verhältnis und d18O von Foraminiferen sowie den Alkenon-Ungesättigtheitsindex UK'37, um vergangene ozeanografische Bedingungen (z. B. Änderungen der Meeresoberflächentemperatur und des Salzgehalts) im Indischen Ozean zu rekonstruieren, die einen wichtigen Einfluss auf das angrenzende kontinentale Hydroklima ausüben. Neben der Erstellung neuer Klimaaufzeichnungen haben wir auch mit Klimamodellierern zusammengearbeitet, um ein tieferes Verständnis der Mechanismen zu erlangen, die die klimatischen und ozeanografischen Bedingungen steuern. Diese Paläoklima-Rekonstruktionen liefern auch den regionalen Klima- und Umweltkontext für die Informationen über die Demografie und die sozialen Veränderungen des Menschen.