Menschheitsgeschichte auf Madagaskar

Madagaskar ist ein wichtiger Standort für die Erforschung vergangener menschlicher Wanderungen, Anpassungen an den Klimawandel und anthropogener Einflüsse auf die Umwelt. Heute ist die Insel in Bezug auf Artensterben, die Zerstörung von Lebensräumen und die wirtschaftliche Stabilität weltweit mit am stärksten bedroht.

Vieles ist noch unklar, aber es scheint, dass die Menschen in der Vergangenheit von verschiedenen Orten aus nach Madagaskar kamen, wobei sich zu den frühen Ankömmlingen aus Afrika Seefahrervölker gesellten, deren Verbindungen bis nach Südostasien reichten. Diese vielfältige Besiedlungsgeschichte hat ein reiches sprachliches und kulturelles Erbe hervorgebracht, ebenso wie verschiedene Formen der Landnutzung und Arten.

Dieses Projekt kombiniert Feldforschung (z. B. Vermessung, Ausgrabung, Entnahme von Sedimentkernen und Sammlung moderner Pflanzen- und Tierproben) und Laboranalysen (z. B. Inventarisierung von Mikrofossilien und chemische Analysen von Pflanzen und Knochen), um die menschliche Geschichte auf der Insel zu erforschen. Dabei stellt sie sich die folgenden Forschungsfragen:

  • Wann gelangte der Mensch erstmals nach Madagaskar? Wie unterschieden sich die unterschiedlichen Migrationswellen hinsichtlich Kultur und Wirtschaft?
  • Welche Formen der Landnutzung und welche Arten brachten die verschiedenen Gruppen von Menschen mit?
  • Wie reagierten die unterschiedlichen Gruppen auf die Klimaveränderungen des Holozäns?
  • Wie haben diese Gruppen ihrerseits die Umwelt auf Madagaskar beeinflusst? Welche Spuren haben ihre Aktivitäten bei den heute in der Region lebenden Gemeinschaften hinterlassen?

Das Projekt arbeitet eng mit einer Vielzahl von Laboren der Abteilung für Archäologie sowie den örtlichen Verantwortlichen auf Madgaskar zusammen.

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